Als Erasmus von Rotterdam seine Ausgabe der Kaiserbiographien des Sueton und anderer römischer Autoren im Jahre 1518 bei Froben in Basel herausbrachte, widmete er das Werk den beiden sächsischen Fürsten und Vettern Kurfürst Friedrich und Herzog Georg von Sachsen. 1 Das Widmungsschreiben hatte Erasmus am 5. Juni 1517 in Antwerpen verfasst. Der Kontakt mit den beiden sächsischen Höfen war bereits ein halbes Jahr zuvor entstanden, als sowohl Georg Spalatin, der Sekretär des Kurfürsten Friedrich, wie auch Herzog Georg selbst an Erasmus geschrieben hatten. Spalatin berichtete, dass sich in der Bibliothek des Kurfürsten alle Bücher des Erasmus befänden, die er habe besorgen können, darunter auch die jüngste Ausgabe des Hieronymus, die Friedrich bewundere. 2 Der Brief Herzog Georgs war von Dietrich von Werthern überbracht worden, der damals Kaiser Maximilian in die Niederlande begleitete. Georg sprach darin den Gelehrtenruhm des Erasmus an, der sowohl Deutschland wie alle anderen Nationen überrage, so dass man ihn zu Recht "das Licht der Welt" nennen könne. Herzog Georg äußerte den Wunsch, Erasmus persönlich kennen zu lernen. 3 Im März folgte ein Brief des 1