Die sonographische Untersuchung der Weichteile des Kopf-Hals-Bereiches und der Nasennebenhöhlen durch den HNO-Arzt ist eine etablierte bildgebendeMethode bislang ohne relevante Nebenwirkungen [50], die durch die Entwicklung der Farbdopplersonographie eine interessante Ergänzung gefunden hat. In der folgenden Übersicht sollen die gesicherten Anwendungsmöglichkeiten aus der Sicht des HNO-Arztes dargestellt werden. Zum besseren Verständnis vor allem von Artefakten sollen zunächst einige wichtige technische Grundlagen der Dopplersonographie kurz wiederholt werden, ohne im Rahmen dieser Darstellung zu sehr ins Detail zu gehen. Hier sei auf weiterführende Literatur verwiesen [10, 12, 26, 27, 28, 40, 47, 48]. Da die Farbdopplersonographie zur Quantifizierung von Prozessen häufig mit den spektralen Dopplerverfahren kombiniert wird, werden auch diese Methoden in gebotener Kürze erwähnt.
Physikalische Grundlagen der Doppler-SonographieDie physikalische Grundlage für die Dopplersonographie liegt in der ᭤Frequenz-verschiebung der Schallwellen, die von den sich bewegenden zellulären Bestandteilen des Blutes reflektiert werden.Mit Hilfe der Farbdopplersonographie gelingt es, nicht-invasiv und mit einer sehr hohen Sensitivität Bewegungen über einen großen Messbereich zu erkennen [9].So kann auf der einen Seite der Fluss in der Aorta mit Spitzengeschwindigkeiten von 100 m/s dargestellt werden,aber auch langsame Strömungen im Bereich von 3 mm/s in terminalen Arteriolen mit einem Gefäßdurchmesser von 0,002 cm können durch Wahl einer geeigneten ᭤Pulsrepetitionsfrequenz visualisiert werden (Tabelle 1).
Flussgeschwindigkeiten von 3 mm/s bis zu 100 mm/s können dargestellt werden.Üblicherweise bedient man sich dieser Methode zur Analyse von perfundierten Blutgefäßen, wo sich Aussagen zur Richtung und Geschwindigkeit der Durchblutung machen lassen.Allerdings sind auch andere Anwendungen z.B. im Larynx möglich [4,34]. Die Dopplersonographie beruht auf der Frequenzverschiebung ∆f der von sich bewegenden Körpern (Erythrozyten) reflektierten Schallwellen. Die Größe der Frequenzverschiebung (Doppler-shift, Dopplerfrequenz) liegt um den Faktor 100 bis 1000 niedriger als die Echos, die zur Entstehung eines B-mode-Bildes führen.
᭤ Frequenzverschiebung᭤ Pulsrepetitionsfrequenz PRF