Eine praktischeM ethode zur radikalischen Kettenreduktion von diversen Arylbromiden und -chloriden wird vorgestellt. In dem thermischen Prozess werden NaH und 1,4-Dioxana ls Reagenzien sowie 1,10-Phenanthrolin als Initiator eingesetzt. Die Hydrodehalogenierungenkçnnen mit typischen radikalischen Cyclisierungsreaktionen kombiniert werden, was ihren radikalischen Charakter belegt. DFT-Berechnungen und experimentelle Studien stützen den vorgeschlagenen Mechanismus über Elektronenkatalyse.EinewichtigeAufgabefürChemikeristdieEntwicklungvon einfachen und kostengünstigen Prozessen. Hierfüri st die Erforschung von neuartigen Reaktivitäten etablierter Standardchemikalien erforderlich. Natriumhydrid (NaH) ist ein vielseitiges und günstiges Reagenz, das häufig Anwendung findet. Es kann problemlos gelagert werden und wird übli-cherweise als Brønsted-Base verwendet.[1] In manchen Fällen wird NaH auch als Reduktionsmittel eingesetzt. So kçnnen nicht-enolisierbare Carbonylverbindungen, [2] Disulfide, [3] Aryliodide, [4] Benzylhalogenide [5] und gem-Dihalogencyclopropane [6] durch NaH reduziert werden. Kürzlich hat die Gruppe um Chiba den Anwendungsbereich auf die Reduktion von Nitrilen, Amiden und Iminen erweitert.[7] Zudem verwendeten sie NaH auch fürd ie ionische Hydrodebromierung von Arylbromiden [8a] und die Amid-dirigierte C-H-Sodiierung.[8b] Die neuartige Reaktivität von NaH wird durch LiI oder NaI induziert, das in stçchio-metrischen oder überstçchiometrischen Mengen zugegeben wird. Radikalische Hydrodehalogenierungen wurden intensiv untersucht, da sie unter milden Bedingungen ablaufen und im Vergleich zu Metall-Halogen-Austauschprozessen [9] oder anderen metallvermittelten Tr ansformationen [10] eine hçhere Toleranz gegenüber funktionellen Gruppen aufweisen. Der radikalische Ansatz ermçglicht die Kombination der Hydrodehalogenierung mit einer C-C-Bindungsknüpfung.A ls gän-gige Reduktionsmittel eignen sich unter anderem Zinnhydride, [11] Silane, [12] silylierte Cyclohexadiene, [13] N-heterocyclische Carben-Boran-Komplexe, [14] Natriumalkoholate [15] und Brenzcatechine.[16] Diese Verbindungen sind jedoch entweder giftig oder kommerziell nicht erhältlich und müssen eigens hergestellt werden.Wirs tellen hier eine Hydrodehalogenierung vor,i nd er das Lçsungsmittel 1,4-Dioxan in Kombination mit dem günstigen NaH als Base auch als Reduktionsmittel fungiert. Wirzeigen, dass diese Reduktionen nach einem radikalischen Kettenmechanismus über Elektronenkatalyse ablaufen. [17] Unsere Idee basierte auf den folgenden Fakten:a)eine C-H-Bindung wird durch ein benachbartes C-Radikal um bis zu 25 pK a -Einheiten acider, [18] b) 1,4-Dioxan stellt einen effizienten H-Donor fürr eaktive Arylradikale dar,u nd c) Arylradikale kçnnen einfach durch Ein-Elektronen-Übertragung (SET) auf Arylhalogenide erzeugt werden. Diese Fakten führten zu dem in Schema 1dargestellten Arbeitsmodell. Ein Arylradikal (ArC)wird infolge der Initiierung durch eine SETReduktion erzeugt. Nach H-Abstraktion von dem 1,4-Dioxan wird neben dem Produkt ArÀHd as D...