ZusammenfassungDie Inzidenz von Morbus Crohn, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, steigt an. Obwohl die Therapiemöglichkeiten verbessert wurden, entwickelt ein Großteil der PatientInnen Komplikationen, die eine chirurgische Intervention benötigen. So können neben Stenosen auch Perforationen oder Fisteln entstehen, die eine dringliche chirurgische Darmresektion notwendig machen. Aufgrund des hohen Lebenszeitrisikos für die Notwendigkeit einer chirurgischen Therapie von Komplikationen, bedarf es einer optimalen Koordination von konservativer und operativer Therapie. Dies inkludiert sowohl Indikation zur Art der Chirurgie, als auch die postoperative Rezidivprophylaxe, sodass die Behandlung wegen der komplexen Interaktion in einem spezialisierten Zentrum erfolgen sollte, um den besten Operationszeitpunkt zu wählen. Um nach einer Darmresektion die Rekonvaleszenz zu beschleunigen und das Komplikationsrisiko zu minimieren, sind in den letzten Jahren einerseits die Laparoskopie als Standardzugang, andererseits spezielle chirurgische Anastomosen- und Resektionstechniken propagiert worden. Zusätzlich sollte in der Nachsorge die Einbindung der PatientInnen in ein gastroenterologisches Nachsorgeprogramm mit regelmäßigen, endoskopischen Untersuchungen erfolgen, um Rezidive zu erkennen und zu behandeln. Risikofaktoren für ein Frührezidiv nach Operationen beinhalten Rauchen, vorherige Operationen, das Fehlen von prophylaktischer medikamentöser Therapie, penetrierende/fistulierende Komplikationen bei Erstoperation, perianale Komplikationen, Granulome und myenterische Plexitis. In diesem Artikel fassen wir die gängigen Richtlinien sowie aktuelle Studien, die möglicherweise Einzug in die gängige Praxis finden, zusammen.