ZusammenfassungDie Zahl der durchgeführten Knietotalendoprothesen (KTEP) nimmt jedes Jahr kontinuierlich zu. Ungefähr 10 % davon betreffen Patienten unter 55 Jahren, obwohl bekannt ist, dass in dieser Altersgruppe die Zufriedenheit und die funktionellen Ergebnisse geringer und die Revisionsrate höher ausfällt. Vermehrte Aktivität und erhöhtes Anspruchsdenken machen die Endoprothetik in dieser Altersgruppe zu einer besonderen Herausforderung. Gleichzeitig ist der Anteil posttraumatischer Gonarthrosen deutlich erhöht, was in Anbetracht ligamentärer und knöcherner Vorschäden eine schwierigere operative Versorgung bedeutet. Bei fortgeschrittenen Arthrosen in mehreren Kompartimenten mit/ohne begleitender ligamentärer Instabilität muss jedoch ein totalendoprothetischer Ersatz auch bei jüngeren Patienten erwogen werden. Die sorgfältige Indikationsstellung für die KTEP und die eingehende Patientenaufklärung (Chancen, Risiken, erreichbare Leistungsfähigkeit in Beruf und Alltag) sind gerade bei jüngeren Patienten starke Prädiktoren für ein gutes Resultat.