ZusammenfassungAuch im Biologika-Zeitalter ist Schmerz ein häufiges Symptom bei
Patienten mit rheumatischen Erkrankungen. NSAR sind dabei
unverändert meist Mittel der ersten Wahl. Insbesondere aufgrund
ihres gastrointestinalen, kardiovaskulären und renalen
Nebenwirkungspotenzials erfordert ihr Einsatz eine individuelle
Risikostratifizierung beim Patienten in Abhänggigkeit von der
zugrundeliegenden Erkrankung, den Komorbiditäten und der
Komedikation.Bei NSAR-Versagen oder -Unverträglichkeit stehen nur wenige
Nichtopioid-Analgetika als Alternative zur Verfügung. Paracetamol
ist häufig nicht ausreichend effektiv und bedarf eines hepatischen
Monitorings. Beim Einsatz von Metamizol ist bei meist guter Wirksamkeit und
allgemein guter Verträglichkeit über die sehr seltene
Möglichkeit einer Agranulozytose und deren Symptome
aufzuklären. Sofern auch hiermit keine zufriedenstellende
Schmerzkontrolle möglich ist, können Opioide zum Einsatz
kommen. Die Risikostratifizierung erfordert hier ein leitliniengerechtes
Abwägen des zu erwartenden Nutzens in Abhängigkeit von der
Grunderkrankung einerseits und den Risiken andererseits, wobei v. a.
psychische Effekte einschl. Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial,
Übelkeit, Obstipation und erhöhtes Sturzrisiko im Fokus
stehen.Für die nahe Zukunft sind keine wesentlichen Neuentwicklungen bei den
Analgetika zu erwarten, sodass die individuelle Risikostratifizierung
für die derzeit verfügbaren Präparate langfristig
entscheidend für eine optimale Therapie des einzelnen Patienten
bleiben wird.