ZusammenfassungDie Palliativmedizin wird aufgrund des demografischen Wandels und des medizinisch-technischen Fortschritts an Bedeutung zunehmen. Es ist daher zu erwarten, dass auch die Kosten für die Palliativmedizin steigen werden, jedoch liegen bislang keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Höhe der Ausgaben für Palliativversorgung für unterschiedliche Leistungsträger vor. Dies ist problematisch, da insbesondere die Kenntnis der Kosten der Kostenträger (Krankenkassen) die Grundlage für die optimale Ressourcenallokation und damit die Verbesserung der Versorgung darstellt. Die vorliegende Arbeit möchte hierzu einen Beitrag aus Perspektive der Kostenträger leisten. Mittels einer Sekundärdatenanalyse erfolgte die Ermittlung der Kosten aus der Sicht der GKV der spezialisierten Palliativversorgung in Greifswald sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich. Die gesamten Kosten beliefen sich auf 3 409 468,78 Euro bei 12 560 Patientenbetreuungstagen. Die täglichen Kosten von Patienten, die nur auf der Palliativstation behandelt wurden, betrugen 457,94 Euro, im Hospiz 155,11 Euro sowie in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung 74,51 Euro. Kosten für Patienten, die während eines stationären Aufenthaltes sowohl auf anderen Stationen des Klinikums und auf der Palliativstation behandelt wurden, betrugen 888,06 Euro. Ein Vergleich der Kosten untereinander ist nicht unproblematisch, da die Versorgungsschwerpunkte der Einrichtungen unterschiedlich ausgerichtet sind, sie stellen jedoch die Grundlage für eine Budgetanalyse dar.