Zusammenfassung
Einleitung Das WHO-Regionalbüro für Europa und die
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben 2010
Standards für Sexualerziehung in Europa veröffentlicht, um einen Überblick über
die Themen der Sexualerziehung zu geben, die in der Schule angepasst an
verschiedene Altersstufen behandelt werden sollten. Sie sollen gewährleisten,
dass Sexualkundeunterricht in Europa entwicklungsangemessen und von einheitlich
guter Qualität ist.
Forschungsziele Österreichische Eltern bzw. Erziehungsberechtigte und
Schüler*innen wurden nach der Bedeutung der von den WHO-Standards abgedeckten
Themen befragt sowie nach Aspekten, die sie sich für eine erfolgreiche
Sexualerziehung wünschen.
Methoden Es wurden standardisierte Online-Fragebögen entwickelt, die durch
die Direktor*innen der Schulen den Eltern und Schüler*innen zugänglich gemacht
wurden. Es wurden insgesamt 9 196 Teilnehmende befragt, davon in der hier
dargestellten Altersgruppe der 13- bis 15-jährigen Schüler*innen 2 204 Personen.
Es handelte sich um 1 571 Jugendliche (weiblich: 742, männlich: 820), und 633
Eltern (weiblich: 523, männlich: 110). Die Teilnehmer*innen bewerteten die
Wichtigkeit der Themen anhand von 5-stufigen Likert Skalen.
Ergebnisse Die Eltern der 13- bis 15-jährigen Schüler*innen beurteilen
sexualpädagogische Inhalte insgesamt als wichtig, wobei für Mütter die Relevanz
höher ist als für Väter. Eltern wünschen sich gut ausgebildete Lehrkräfte.
Besonders wichtig sind ihnen Informationen zu biologischen Grundlagen und
Hygiene sowie die Rechte und der Schutz der Kinder und Jugendlichen. Am Beispiel
Homosexualität zeigt sich, dass es auch Inhalte gibt, deren Behandlung besonders
für Väter nur wenig Wichtigkeit besitzen.
Schlussfolgerung Zeitgemäße Sexualpädagogik muss sich einer Vielzahl neuer
Herausforderungen stellen und entwicklungsangepasst ab der frühen Kindheit zum
Wohl der Kinder und Jugendlichen evidenzbasiert Informationen bereitstellen.