Zusammenfassung
Hintergrund
Personen, die der Hockrisikogruppe angehören, sind einem deutlich erhöhten Risiko ausgesetzt bei einer Infektion mit COVID-19 („coronavirus disease 2019“) einen erschwerten Krankheitsverlauf zu entwickeln und daran zu sterben. Um die Verbreitung von COVID-19 in der Bevölkerung einzudämmen, werden situationsangepasste Maßnahmen durchgesetzt, die Änderungen der Alltagsgestaltung bewirken.
Ziel der Arbeit
Die Auseinandersetzung der Hochrisikogruppe mit den Auswirkungen der Coronapandemie, die partizipative Erforschung ihrer Alltagsgestaltung, Sorgen und Gesundheitsressourcen stehen im Zentrum dieser Studie.
Material und Methoden
Zur Analyse der Lebenswelt der Hochrisikogruppe wurde die Photovoice-Methode im Online-Format mit drei Workshops eingesetzt. Sieben Hochrisikopatient:innen mit unterschiedlichen Grunderkrankungen schildern, was Corona für sie im Alltag bedeutet und wofür sie dennoch dankbar sind. Die Rekrutierung erfolgte über persönliche Kontakte des Forschungsteams.
Ergebnisse
Die Co-Forschenden haben neun Geschichten formuliert, anhand derer ihre Dankbarkeit gegenüber des Gesundheitssystems und sozialen Umfelds zum Ausdruck kommt. Die Frage einer gesellschaftlichen Stigmatisierung von Personen mit Grunderkrankungen wird kritisch reflektiert. Die Geschichten zeigen, dass sie gesundheitskompetent handeln und persönliche Gesundheitsressourcen bewusst einsetzen, um negative Folgen auf ihre Gesundheit zu vermeiden und ihr Wohlbefinden zu steigern.
Diskussion
Die Co-Forschenden erweisen sich als gesundheitskompetent und in der Lage, ihr Wohlbefinden positiv zu beeinflussen. Es deutet sich jedoch an, dass der gesellschaftliche Umgang mit vulnerablen Gemeinschaften weiter zu erforschen ist, insbesondere mit Blick auf Diskriminierungsprozesse und einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung.