Bei erosiver Beanspruchung der Eisenoberfläche wird während der anodischen Polarisation in neutralen Phosphatelektrolyten im Übergangspotentialbereich eine Reaktionsschicht gebildet. XPS‐ und AES‐Untersuchungen zeigen, daß diese Reaktionsschichten während des Übergangs in den Passivzustand durch Oxidschichten ersetzt werden bei gleichzeitiger Verringerung der Schichtdicke.
Der Aktiv/Passiv‐Übergang im Phosphatelektrolyten kann auf ein Gleichgewichtspotential der Reaktion
zurückgeführt werden.
Entsprechend dieser thermodynamischen Interpretation ist der Aktiv/Passiv‐ bzw. Passiv/Aktiv‐Übergang am Eisen in Gegenwart von Phosphationen einer Redoxreaktion zwischen zwei festen Phasen, dem Eisen(II)‐Phosphat und dem Eisen (III)‐Oxid zuzuschreiben. Die Erhöhung der Grenzflächendynamik in der Phasengrenze fest/flüssig infolge der erosiven Beanspruchung bewirkt, daß die Thermodynamik den Reaktionsverlauf bestimmt.