ZusammenfassungZiel dieser Arbeit war es, festzustellen, ob die Therapie mit einer adaptiven
ServoVentilation (ASV) zu einer Hypokapnie und Alkalose führt. Dazu wurde der
Säure-Basen-Status (SBH) mit Kohlendioxid- und Sauerstoffpartialdruck im arterialisiertem Blut
(pCO2 und pO2), Standartbicarbonat (SBC) und pH am Tag spontan atmend und nachts unter ASV
gemessen. Auslöser dieser Arbeit war u.a. das Ergebnis der SERVE-HF Studie, welche bei
Patienten mit einer Herzinsuffizienz und linksventrikulärer Ejektionsfraktion <45% unter
der ASV ein erhöhtes Mortalitätsrisiko fand. Es gab u.a. die Vermutung eines
Gerätealgorithmus-basierten Effektes. Als möglicher Faktor wurde diskutiert, ob die minimale
Druckunterstützung (PSmin) von 3 cmH2O über eine respiratorische Alkalose einen
pro-arrhytmogenen Effekt hat. Eine Studie von Patienten mit therapie-assoziierter zentraler
Schlafapnoe (treatment emergent central sleep apnea,TECSA) und normaler Herzfunktion verglich
4 ASV-Geräte (J. Knitter et al. Comparison of Performance of Four Adaptive Servo Ventilation
Devices in Patients with Complex Sleep Apnea, Sleep 2018 Vol. 41 Pages A203-A204). Es fand
sich ein signifikant höheres Atemminutenvolumen nur mit dem in der SERVE-HF- Studie
verwendeten Gerät. Somit könnte diese Hyperventilation ein Geräte-und kein Klasseneffekt
sein.
Patienten 226 Patienten, die zur Verlaufskontrolle oder
Neueinstellung der ASV von 10/2018 bis 03/2020 kamen: Alter 65,2±11,3 Jahre, BMI
35,7±7,5kg/m2, Gesamtnutzungsdauer 5530±5400 h, 5,6±2,5 h/d, PSmin 4,9±1,8
cmH2O. Alle Patienten hatten eine regelrechte linksventrikuläre Funktion, der
Großteil hatte die ASV wegen TECSA, selten eine kardiale oder ganz selten eine andere
Genese.
Ergebnisse Bei 29 Patienten(12,8%) fand sich eine Hypokapnie mit
pCO2 morgens < 36 mmHg.
Schlussfolgerung Unter ASV konnten wir bei unseren nichtherzinsuffizienten Patienten eine
geringe, aber nicht signifikante Zunahme des pCO2 feststellen. Immerhin hatten 12,8% eine
Hypokapnie, die in der Hälfte der Fälle so relevant war, dass wir eine Modifikation der
Therapie vornahmen. Dies kann verschiedene Ursachen haben, eindeutige Kriterien konnten nicht
gefunden werden. Aber es besteht die Gefahr einer Hyperventilation, sodass unter ASV ein SBH
erfolgen sollte.