rend 44 % der Patienten nach Lobektomie eine Toxizität vom Grad 3-4 erlitten, wurde dies nach SBRT nur in 10 % beobachtet.Schlussfolgerung der Autoren Bei Patienten mit einem NSCLC im Stadium I stellt die SBRT eine alternative Behandlungsoption zur Lobektomie dar. Sie ist besser verträglich und resultiert in einem besseren Gesamtüberleben. Zukünftige Studien müssten diese Frage weiter untersuchen.
Kommentar"Nichts wird oft so unwiederbringlich versäumt wie eine Gelegenheit" (Marie Ebner-Eschenbach). Nachdem die drei randomisierten Studien zum Vergleich von SBRT mit Lobektomie beim NSCLC im Stadium I nach der Rekrutierung kleinster Patientenzahlen abgebrochen wurden, muss den Autoren zu dieser gepoolten Analyse gratuliert werden. Die zahlreichen Leserbriefe an Lancet Oncology, vor allem von Thoraxchirurgen, lassen die hohe Brisanz der Publikation erkennen. Trotzdem müssen wir auf Schwachstellen und berechtigte Kritik an der Publikation hinweisen:Die ROSEL-und STARS-Studien waren im Design zwar sehr ähnlich, aber eben nicht identisch, insbesondere was Einschlusskriterien, Dosierung und Fraktionierung der SBRT anging. Die Studiencharakteristika sind in der Tab. 1 zusammengefasst.Die Autoren haben die statistischen Unsicherheiten der geringen Fallzahl von 58 Patienten diskutiert, die insbesondere auch angesichts der Zahl von 38 teilnehmenden Zentren kritisch gesehen werden muss. Obwohl das randomisierte Studiendesign den Selektion-Bias minimieren sollte, ist ein solcher angesichts der niedrigen Fallzahlen wohl nicht auszuschließen. So betrug das 3-Jahres-Über-Hintergrund In drei randomisierten Studien sollte bei Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium I der Therapiestandard, bestehend aus Lobektomie und Lymphknotendissektion, mit der Körperstereotaxie (SBRT) verglichen werden. Alle drei Studien mussten aufgrund mangelnder Rekrutierung vorzeitig geschlossen werden. In der aktuellen Arbeit werden die gepoolten Daten von zwei dieser Phase-III-Studien (ROSEL-und STARS-Studie) ausgewertet.
MethodikIn der ROSEL-sowie der STARS-Studie wurden Patienten mit einem NSCLC im Stadium I (< 4 cm) randomisiert im Verhältnis 1:1 entweder mit SBRT oder Lobektomie und mediastinaler Lymphknotendissektion behandelt.Ergebnisse Insgesamt konnten die Daten von 58 Patienten ausgewertet werden, 31 mit SBRT und 27 mit Lobektomie. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 35-40 Monaten war das 3-Jahres-Gesamtüberleben nach SBRT signifikant besser als das nach Lobektomie (95 vs. 79 %; p = 0,037). Im Rezidivmuster wurden keine signifikanten Unterschiede beobachtet, nach SBRT allerdings fünf lokoregionäre Rezidive, nach Lobektomie nur eins. Wäh-Originalpublikation Chang JY, Senan S, Paul MA et al (2015) Stereotactic ablative radiotherapy versus lobectomy, for operable stage I non-small-cell lung cancer: a pooled analysis of two randomised trials. Lancet Oncol 16:630-637