Einleitung Vaskulitiden gehören zu den komplexen entzündlichen Multisystemerkrankungen. Die Vaskulitis wird als Entzündungsgeschehen in der Gefäßwand definiert. Pathologisch-anatomisch werden die Zellwände durch die Entzündungsreaktion (Exsudation mononukleärer, eosinophiler oder neutrophiler Zellen) destruiert, was histologisch als fibrinoide Nekrose sichtbar wird (nekrotisierende Vaskulitis) [1, 2]. Die Vaskulitis kann auf ein Organ beschränkt auftreten, häufiger jedoch findet sich eine generalisierte Verteilung. Je nach Kalibergröße des betroffenen Gefäßes (Abb. 1) finden sich fokale Läsionen mit dem Risiko der Ausbildung von Aneurysmata; häufiger sind es segmentale Läsionen, die zur Gefäßstenosierung oder Okklusion und Infarzierung der im Stromgebiet liegenden Organe führen können [1]. Die Gefäßentzündung kann primär oder auch im Rahmen einer Grunderkankung auftreten. Die für das Kindesalter typischen Vaskulitiden, Purpura Schönlein-Henoch und Kawasaki-Syndrom, lassen sich im Wesentlichen aufgrund der Haut-und Begleitsymptome klinisch diagnostizieren. Alle anderen primären Vaskulitiden treten im Kindesalter sehr selten auf. Es ist daher wichtig, alle Erkrankungen zu kennen, die eine Vaskulitis imitieren kön-nen, und sie vor einer eventuell invasiven Therapie auszuschließen (Tab. 1).