ZusammenfassungDie verschiedenen Formen der perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) haben
auch in der Neurologie eine hohe Relevanz, da die pumpengesteuerte intrajejunale
L-Dopa-Gabe zu den unverzichtbaren Therapieformen bei der fortgeschrittenen
Parkinsonerkrankung gehört. Eine optimale PEG-Anlage und Nachsorge sind daher
bedeutsam für den Erfolg der Therapie. Die als Standard geltende intrajejunale
Applikation von L-Dopa-Gel über eine JET-PEG, d.h. eine PEG mit eingelegtem
Innenkatheter bis ins Jejunum, ist allerdings aus verschiedenen Gründen nicht
unproblematisch. Insbesondere die zum Teil erheblichen kumulierten
Komplikationsraten zwingen zum Überdenken der Situation. Zu berücksichtigen ist
auch das sehr begrenzte Resorptionsgebiet des Medikamentes im Bereich der
Flexura duodenojejunalis. Komplikationsursachen sind überwiegend eine nicht
optimale Anlegetechnik von PEG und Innenkatheter sowie die oft fehlende adäquate
Nachsorge.Im Folgenden werden die Details einer gegenüber der konventionellen
Technik modifizierten und optimierten Applikationstechnik dargestellt, die sich
in klinischen Anwendungen seit Jahren bewährt hat, sowie zusätzlich eine neue
Applikationsform, die Hybrid-PEG, vorgestellt. Viele der aus
anatomisch/physiologischen, chirurgischen und endoskopischen Gesichtspunkten
abgeleiteten Details müssen bei der Anlage strikt beachtet werden, um Minor- und
Major-Komplikationen zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Besondere Probleme
bereiten Lokalinfektionen im Bereich der Durchtrittsstelle der PEG bis hin zur
Peritonitis, Leckagen und das Buried-Bumper-Syndrom (BBS). Als besonders störend
erweisen sich auch die relativ häufigen Dislokationen des Innenkatheters, was
letztlich durch eine Clip-Fixation der Katheterspitze vermieden werden
kann.Insbesondere durch Anwendung der Hybrid-PEG, einer Kombination von
endoskopisch kontrollierter Gastropexie mit drei Nähten und folgender zentraler
Fadendurchzugstechnik (FDZ) der PEG-Sonde, lässt sich die Komplikationsrate
deutlich senken und damit für die Patienten eine entscheidende Verbesserung
erzielen. Die hier diskutierten Gesichtspunkte sind für alle diejenigen, die mit
der Therapie der fortgeschrittenen Parkinson-Krankheit zu tun haben, von hoher
Relevanz. Eine vertrauensvolle interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen
Neurologie und Endoskopie/Chirurgie/Gastroenterologie ist eine Voraussetzung für
gute klinische Ergebnisse.