Eine zuverlässige Schutzfunktion eines Lackfilmes setzt ausreichende Kennwerte für seine mechanischen Eigenschaften voraus. Die Messung mechanischer Eigenschaften ist dadurch erschwert, daß das Prüfmaterial immer in begrenzter Filmdicke vorliegt und der Substrateinfluß zu berücksichtigen ist Die chemische Struktur des makromolekularen Bindemittels bedingt das „viskoelastische”︁ Verhalten des Filmes, das sich in einer typischen Abhängigkeit von Temperatur und Beanspruchungszeit äußert. Für praktische Bedürfnisse werden die mechanischen Grundeigenschaften durch technologische Verfahren bestimmt, die in physikalischer Hinsicht jedoch relativ kompliziert sind. Diese Einschränkung besteht nicht bei den wohl definierten physikalischen Prüfverfahren, von denen die eindimensionale Zugdehnungsprüfung sowie verschiedene Methoden mit einer Wechselbeanspruchung des Materials praktische Bedeutung erlangt haben. Die mit diesen Methoden ermittelten Prüfresultate ergeben eine Charakterisierung der Filme, die ihrem viskoelastischen Verhalten angemessen ist.