KommentarIm "Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege bei akuten Schmerzen" in der ersten Aktualisierung aus dem Jahre 2011 ist zu lesen, dass die NRS "eine geringe Fehlerquote" und "hohe Akzeptanz" zeige, was durch die vorliegende Studie überhaupt nicht bestätigt werden kann. Auch die Berufspraxis zeigt den Argwohn der Patienten bzw. Bewohner gegenüber der NRS, die sich nicht selten über die NRS lustig machen ("Mein Schmerz hat eine Intensität von 13!"). Dabei unterscheidet sich das Schmerzassessment zwischen den Einrichtungen; im besten Fall ist die NRS nur ein Bestandteil eines differenzierten Schmerzassessments, in diesem Kontext dann aber durchaus zweckdienlich. Bei kognitiv gesunden Patienten wäre auch ein Schmerztagebuch mit vorgegebenen Rubriken empfehlenswert, in dem Eintragungen zu Intensität, Quantität, Ort, Situation und Dauer des Schmerzes vom Patienten vorgenommen werden können.