ZUSAMMENFASSUNGZur Beantwortung der Frage, ob Psychedelika eine therapeutische Wirkung bei psychischen Erkrankungen aufweisen, ist entscheidend, sich mit möglichen Wirkmechanismen auseinanderzusetzen. Solche können auf psychopharmakologischer, neurobiologischer, neurosystemischer und psychotherapeutischer Ebene beschrieben werden. Neben der klassischen Pharmakologie befasst sich der Artikel mit neurobiologischen Befunden zur Emotionsregulation, der Wahrnehmungsverarbeitung und dem Ruhemodus-Netzwerk unter dem Einfluss von Psychedelika. Hieraus können Hypothesen zur Wirkweise aus einer neurodynamischen Perspektive abgeleitet werden. Letztlich wird der Übergang zu psychotherapeutischen Wirkfaktoren beschrieben. Eine neurobiologisch und psychotherapeutisch integrative Betrachtung der Psychedelikawirkung kann helfen, gezielte psychotherapeutische Interventionen bzw. eine psychotherapeutische Basis für die Einbettung einer Psychedelikaanwendung zu gestalten.