Das kolorektale Karzinom ist die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache in der westlichen Welt. Das Ziel einer palliativen Therapie ist die Überlebensverlängerung, die Symptomkontrolle und somit die Verbesserung der Lebensqualität. Die Einführung effektiver Chemotherapeutika und monoklonaler Antikörper hat die Prognose von Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom in den letzten Jahren entscheidend verbessert, wobei ein mittleres Überleben von nunmehr deutlich über 2 Jahren erreicht werden kann. Die Wahl der Therapie hängt vor allem von der klinischen Situation des Patienten ab: resektable Leber- oder Lungenmetastasen sollen reseziert werden; bei potenziell resektabler Erkrankung soll eine intensive Kombinationstherapie eingesetzt werden, um eine Verkleinerung der Metastasen und so eine mögliche Resektabilität zu erreichen. Ziel ist die Heilung. Bei tumorbedingten Symptomen, Komplikationen oder raschem Progress der Erkrankung ist ebenfalls eine intensive Kombinationschemotherapie indiziert. Neue Therapiestrategien verfolgen den Ansatz, durch gezieltes Absetzen einer, mehrerer oder aller Substanzen Nebenwirkungen einzusparen, therapiefreie Zeit zu ermöglichen und so die Lebensqualität zu verbessern. Dieses Vorgehen wird als «continuum of care»-Ansatz bezeichnet und beschreibt eine auf die jeweilige klinische Situation des Patienten abgestimmte Wahl der Therapie. Sie hat die klassische Therapie in aufeinanderfolgenden Therapielinien abgelöst. Neben der klinischen Situation des Patienten entscheiden mittlerweile molekulare Eigenschaften des Tumors, wie der Mutationsstatus des KRAS-Onkogens, über die Wahl der nunmehr personalisierten Therapie.