Die Natur des angeregten Zustands macht die Entwicklung chiraler Katalysatoren für enantioselektive photochemische Reaktionen zu einer enormen Herausforderung. Die Absorption eines 400‐nm‐Photons entspricht einer Energieaufnahme von etwa 300 kJ mol−1. Es bedarf innovativer Konzepte, um in einem derart großen Abstand vom Grundzustand Reaktionspfade zu eröffnen, die gezielt zu einem Enantiomer einer chiralen Verbindung führen. Hier werden die beiden wesentlichen Vorgehensweisen für homogen katalysierte, enantioselektive Prozesse diskutiert. Im ersten Teil werden chirale Photokatalysatoren besprochen, die in den photochemischen Schlüsselschritt eingreifen und in diesem Schritt eine asymmetrische Induktion bewirken. Im zweiten Teil werden Reaktionen vorgestellt, in denen die photochemische Anregung durch einen achiralen Katalysator erfolgt und die asymmetrische Induktion durch einen zweiten chiralen Katalysator gewährleistet wird (duale Katalyse).