Zusammenfassung
Hintergrund
Die physikalische Medizin ist essentieller Bestandteil der multimodalen Therapie entz?ndlich-rheumatischer Systemerkrankungen. Sie dient der Schmerzreduktion und dem Erhalt bzw. der Verbesserung der Gelenkfunktion, den Alltagsaktivit?ten und der Teilhabe am sozialen Leben.
Methoden
Anhand der Daten aus der bundesweit durchgef?hrten Kerndokumentation der Arbeitsgemeinschaft Regionaler Kooperativer Rheumazentren wurde die ambulante Verordnungsfrequenz der physikalischen Therapie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), ankylosierender Spondylitis (AS), Psoriasisarthritis (PsA) und verschiedenen Kollagenosen evaluiert.
Ergebnisse
Im Jahr 2014 wurde 26% der Patienten mit entz?ndlich-rheumatischen Erkrankungen Physiotherapie, 5% Ergotherapie und 4% Rheumafunktionstraining verordnet. Patienten mit AS erhielten h?ufiger Physiotherapie (47%) als Patienten mit RA (26%), PsA (24%) oder Lupus erythematodes (14%). Physiotherapie wurde h?ufiger bei Patienten mit Funktionseinschr?nkungen und etwas h?ufiger bei Frauen als bei M?nnern verordnet. 40% aller RA Patienten mit ausgepr?gten Funktionseinschr?nkungen (FFbH<50) und 55% aller AS Patienten mit einem BASFI >4 hatten 2014 Physiotherapie erhalten. Seit 2008 ist die Verordnung von Physiotherapie bei RA und AS relativ unver?ndert. Im Vergleich zur Patientendokumentation aus fr?heren Jahren (1996?2004) ist die von den ?rzten dokumentierte Verordnungsfrequenz deutlich niedriger.
Fazit
Die ambulante Verordnung von physikalischer Medizin erscheint in den Daten der Kerndokumentation ?bergreifend auf einem niedrigen Niveau. Ergotherapie und Funktionstraining spielen fast gar keine Rolle. M?gliche Dokumentationsl?cken sollten allerdings bei der Interpretation ber?cksichtigt werden.