Biomembranen sind für den Aufbau und die Funktion tierischer und pflanzlicher Zellen von besonderer Bedeutung [1]. So schützt die Zellmembran als äußere Begrenzung den Protoplasten gegen schädliche Einflüsse aus dem umgebenden Medium, während ein System cytoplasmatischer Membranen die unkontrollierte Durchmischung des Zellinhaltes verhindert und den Ablauf hochspezifischer Stoffwechselprozesse in gesonderten Zellkompartimenten ermöglicht. Gleichzeitig sind Biomembranen durch ihren molekularen Aufbau aber auch in der Lage, einen kontrollierten Stoffaustausch zwischen den einzelnen intrazellulären Kompartimenten oder dem Zellinhalt und seiner Umgebung zu gewährleisten, indem sie nur bestimmten Substanzen für jeweils begrenzte Zeitabschnitte den freien Durchtritt gestatten. Im nachfolgenden ersten Teil dieses Beitrags wird deshalb der Versuch unternommen, die Aufnahme von solchen Substanzen durch „Membranflußmechanismen”︁ zu beschreiben. Da freilebende Amöben schon immer beliebte Objekte für die Erforschung derartiger Phänomene gewesen sind, sollen die bisher bei diesen Einzellern erzielten Ergebnisse zusammenfassend dargestellt und mit dem heutigen Wissensstand über entsprechende Vorgänge bei Vielzellern verglichen werden.