ZusammenfassungBei elektiven Operationen gilt es ein höchstes Maß an Sicherheit zu gewährleisten und Patienten ausführlich über die mit dem Eingriff verbundenen Risiken zu informieren. Insbesondere bei ästhetischen Eingriffen in der Plastischen Chirurgie ist es die Pflicht des Chirurgen eine ganzheitliche und umfassende Aufklärung auch über mögliche Langzeitfolgen durchzuführen. In den letzten Jahren steht die Verwendung von Brustimplantaten zur ästhetischen Brustaugmentation oder zur Brustrekonstruktion nach Tumorresektion zunehmend im Fokus der Öffentlichkeit, nachdem sich weltweit die Fallzahlen von seltenen Brustimplantat-assoziierten Krankheitsbildern häufen und die Ursachen nicht vollständig geklärt sind. Das breast implant-associated anaplastic large cell lymphoma (engl. BIA-ALCL) wurde 2016 von der Weltgesundheitsorganisation als lymphatische Neoplasie klassifiziert.Mittlerweile wurden weltweit knapp 800 Fälle, die vor allem texturierte Implantate betreffen, dokumentiert. Die maligne Erkrankung führt zu einer Verunsicherung von Patientinnen mit Implantaten. Daher ist es eine zentrale Aufgabe der Plastischen Chirurgen dieses seltene Krankheitsbild zu verstehen, es frühzeitig zu erkennen und klare Handlungsempfehlungen zu formulieren. Das vorliegende Manuskript soll den aktuellen Stand zum Vorgehen im Hinblick auf Diagnostik und Therapie des BIA-ALCL zusammenfassen.