ZusammenfassungAus dem Vergleich von Wassergehalts-Sedimenttiefen-Beziehungen und parallel bestimmten Atterberg'schen Fliet~-grenzen feink6rniger, aber wenig koh~isiver mariner SlopeSedimente l{it~t sich folgende Hypothese ableiten: Durch dynamische Scherbelastung (Erdbeben, Sturmwellen) k6nnen vide dieser Sedimente ohne Wasseraufnahme yon aul~en in einen breiig-fltissigen Zustand tiberftihrt werden und somit Schlammstr6me (debris flows und mud flows) bilden. Der insitu-Wassergehalt dieser Sedimente ist meistens in den obersten Metern, nicht selten aber auch welt tiber 10 his 100 m unter dem Meeresboden h6her oder etwa ebenso hoch wie der Wassergehak der Fiieflgrenze (Ubergang vom plasrischen in den fltissigen Boden-oder Sedimentzustand). Es wird postuliert, daft die Sedimente unter diesen Bedingungen ein hohes *Liquefaktionspotential, besitzen. Diese Situation tritt besonders da ein, wo hohe Sedimentationsraten einen unterkonsolidierten Sedimentzustand aufrechterhalten, sowie in Sedimenten, die einen hohen Anteil an Biogenpartikeln in Siltgr6i~e aufweisen. Ob dabei tiefenabh~ingige fiinderungen im Salzgehalt der Porenwgsser eine Rolle spielen, ist nicht gekl{irt. Der durchschnittliche Wassergehalt eines Schlammstroms (field liquid limit) kann nach den Erfahrungen aus terrestrischen Massenverlagerungen sogar unter der Atterberg'schen ,,Labor-Flieflgrenze,, der feink6rnigen, breiigen Matrix liegen, wenn festere und wasser'~irmere Sedimentschollen mitgefiihrt werden.Die mitgeteilten Beispiele beruhen auf den Ergebnissen des Deep Sea Drilling Project, die dutch eigene Laborbestimmungen erg~nzt wurden. In einigen F~illen k6nnen subfossile submarine Massenverlagerungen mit benachbarten Slope-Sedimenten verglichen werden. Wenn mit zunehmender Tide unter dem Meeresboden die chemisch-mineralogische Diagenese einsetzt, kann bei mikroorganismen-reichen Sedimenten die Situation eintreten, dag in einem gewissen Ubergangsbereich die in-situ-Wassergehalte und Flieggrenzen in iihnlicher Weise abnehmen. Dann kann trotz zunehmender Kompaktion ein hohes Liquefakdonspotential, zumindest in Teilschichten, aufrecht erhalten werden, bis schliel31ich starlie Diagenese s~imtliche sediment-physikalischen Eigenschaften drastisch 5ndert. *) Author's address: Prof. Dr. G. EINSELE, Geological Institute, University of Tiibingen, Sigwartstr. 10, D-7400 Tiibingen, E R. Germany.
AbstractWater content-depth curves and Atterberg liquid limits support the conception that many flnegrained, but lowcohesive thick slope sediments are susceptible to liquefaction and therefore can, as a result of dynamic loading (earthquakes, storm waves