Pneumokokkeninfektionen – was gibt es Neues?

Abstract

Zusammenfassung Pneumokokken sind weiterhin der wichtigste Erreger der ambulant erworbenen Pneumonie. Die Transmission der Erkrankung findet ?ber die Kolonisierung des Nasopharynx vor allem von Kindern statt. Die Impfung mit der Pneumokokkenkonjugatvakzine senkt diese Kolonisationsrate und f?hrt sekund?r zu herdprotektiven Effekten. Au?er im Kindesalter tritt die Erkrankung vor allem bei ?lteren, komorbiden Menschen auf und hat bei diesem Kollektiv eine konstant hohe Sterblichkeit. Das h?chste Erkrankungsrisiko haben Menschen mit HIV/AIDS und h?matologischen und soliden Neoplasien. F?r eine rasche Deeskalation einer empirischen Therapie bei Pneumokokkeninfektionen auf ein Schmalspektrumpenicillin w?re eine schnellere Erregerdiagnose w?nschenswert. Leider fehlt dem Pneumokokken-Antigentest im Urin f?r die Routinediagnostik die n?tige Sensitivit?t. Einen Fortschritt stellt dagegen der direkte Erregernachweis aus der Blutkultur mittels MALDI-TOF dar. In mehreren Kohortenstudien konnte gezeigt werden, dass eine Kombinationstherapie von einem Makrolid plus Betalaktam die Mortalit?t von invasiven Pneumokokkeninfektionen senkt. Bisher ist es jedoch nicht hinreichend gekl?rt, ob diese Beobachtung auf g?nstige Effekte der Kombinationstherapie oder auf Verzerrungen, bedingt durch das Studiendesign, beruht.