Bei der elektrochemischen Reduktion von CO2 in wäßrigen Elektrolyten entsteht Ameisensäure,
während Versuche, mehrgliedrige Carbonsäuren herzustellen, bisher mißlangen. In aprotischen Lösungsmitteln ist die Reduktion von CO2 zu Oxalsäure möglich, da die zur Bildung von Ameisensäure notwendigen Protonen fehlen. Zwei Reaktionen sind zu diskutieren:
Die Art der Reduktion wird durch das Elektrodenmaterial und das Lösungsmittel beeinflußt. Elektrodenmaterialien, die CO2 stark chemisorbieren, begünstigen Reaktion (3). Schwach nukleophile aprotische Lösungsmittel (Propylencarbonat, Acetonitril) begünstigen (2). Bei teilaprotischen Bedingungen entstehen neben Ameisensäure und Oxalsäure die Reduktionsprodukte der Oxalsäure: Glykoll‐, Glyoxyl‐, Wein‐, Äpfel‐ und Bernsteinsäure.Die Versuche wurden in zwei‐ oder dreigeteilten Zellen durchgeführt. Als Trennwände dienten Anionen‐ und Kationenaustauschermembranen, um die Migration und Diffusion der an der Kathode gebildeten Carbonsäureanionen in den Anodenraum und umgekehrt von anodisch gebildeten Produkten in den Kathodenraum zu verhindern. Die Stromausbeute ist abhängig von den Reaktionsbedingungen; bisher wurden etwa 60% erreicht.Das erhaltene Carbonsäure‐Produktgemisch wurde mittels der Hochdruckflüssigkeitschromatographie analysiert.