Zusammenfassung
Hintergrund
Neurologische, pulmonale, kardiale und gastrointestinale Funktionsstörungen können in der postakuten Phase fortbestehen und ein Long-COVID-Syndrom bilden, das auch als postakute Folgeerscheinungen der SARS-CoV-2-Infektion (PASC) bezeichnet wird. Einige Patienten entwickeln trotz einer zu Beginn relativ milden Erkrankung anhaltende und schwächende Symptome und werden als „COVID-19 long haulers“ bezeichnet.
Fragestellung
Vorstellung von Symptomen, Anzeichen und Biomarkern bei Patienten, die zuvor an COVID-19 erkrankt waren und Erörterung der möglichen zugrunde liegenden Mechanismen und Folgen.
Methoden
Bestehende Literatur und berichtete Fälle sowie Expertenmeinungen werden analysiert und diskutiert.
Ergebnisse
Das Long-COVID-Syndrom betrifft Überlebende von COVID-19 in allen Schweregraden der Erkrankung, selbst in leichten bis mittelschweren Fällen und bei jüngeren Erwachsenen, die keine Beatmungsunterstützung oder Krankenhaus- bzw. Intensivpflege benötigten. Problematisch ist, dass bei vielen Langzeitüberlebenden nie ein Labornachweis für COVID-19 erbracht wurde, was die Skepsis weckt, dass ihre anhaltenden Symptome eine physiologische Grundlage haben. Andererseits können einige Symptome, die bei einer postakuten COVID-19-Erkrankung auftreten, Folge einer kritischen Erkrankung oder eine Nebenwirkung von Behandlungen sein.
Schlussfolgerung
Da es sich bei COVID-19 um eine neue Krankheit handelt, lässt sich nicht feststellen, wie lange diese Auswirkungen anhalten werden. Eine langfristige Überwachung der postakuten COVID-19-Symptome und ein Screening auf häufige Komorbiditäten sind unerlässlich.