Hintergrund: Postoperative Wundinfektionen gehören zu den häufigsten nosokomialen Infektionen. Die Zunahme von mehrfachresistenten gramnegativen Erregern bereitet gerade in der Viszeralmedizin besondere Sorge. Methode und Ergebnisse: Da nicht alle Risiken für nosokomiale Infektionen beherrschbar sind, können diese Infektionen niemals vollständig vermieden werden. Umso wichtiger ist es, die vorhandenen Maßnahmen konsequent anzuwenden, um den medizinischen Fortschritt, der in der Viszeralmedizin gerade auch durch neue endoskopische und operative Verfahren in den letzten Jahren erkennbar ist, nutzen zu können. Das Verständnis der Erreger und der Infektionsbiologie ist dabei genauso wichtig wie die Kenntnis der nötigen Präventionsmaßnahmen und ihre Einbindung in klinische Prozesse. Bei invasiven Maßnahmen greifen dabei mit dem Patientenweg, dem Weg der Instrumente, der sonstigen OP/Endoskopie-Materialien und Medikamente, der OP-Einrichtung und dem Team mehrere Prozesse ineinander. Schlussfolgerung: Eine optimale Infektionsprävention ist nur bei einer Optimierung aller Prozesse sowie ihrer Interaktion zu erreichen. Anhand einer Übersicht zu Epidemiologie, Risikofaktoren und Möglichkeiten zur Vermeidung von Infektionen in der Viszeralmedizin soll ein Beitrag geleistet werden, um Viszeralmediziner für das Thema Infektionsprävention und Hygiene zu sensibilisieren und die Patientensicherheit zu erhöhen.