Zusammenfassung
Fragestellung Untersucht wurde in einer Machbarkeitsstudie die Durchführbarkeit von Messungen bei Badeanwendungen mit einer verdünnten fossilen Sole (Deferegger Heilwasser) und deren Einfluss auf Blutdruck, Gefäßregulation und Funktion des autonomen Nervensystems
Methode 42 Probanden führten 10 konsekutive Badeanwendungen a 45 Min mit 5 Liter Heilwasserzusatz durch. Vor und nach der Badeserie wurden Blutdruck, endotheliale Funktion (mittels Endo-PAT), autonome Nervenfunktion mittels Herzfrequenzvariabilität und Befindlichkeit (EBF-24 Fragebogen) inklusive Schlafqualität gemessen.
Ergebnisse Nach der Badeserie zeigte sich der Blutdruck (Abfall von 123/74 auf 119/72 mmHg; p<0,005), die parasympathische Aktivität (pNN50-Anstieg von 2,8 auf 3,9%; p<0,05) und – bei Probanden mit initial eingeschränktem Hyperämieindex (LnRHI) – die endotheliale Funktion (LnRHI-Anstieg von 0,37 auf 0,56; p<0,02) signifikant verbessert. 11 von 12 Befindlichkeitsitems (insgesamt wurden 7 Belastungs- und 5 Erholungsitems erhoben) inklusive Schlafqualität zeigten sich nach den Badeanwendungen tendenziell verbessert.
Diskussion Ursächlich für Blutdrucksenkung und Verbesserung der endothelialen Funktion dürfte der Anstieg der parasympathischen Aktivität sein, welche im Wesentlichen auf hydrotherapeutische Effekte zurückzuführen sein dürfte.
Schlussfolgerung Die Badeanwendungen haben sich als sicher – auch bei Probanden mit gestörter Gefäßregulation – erwiesen und können somit auch bei stabilen kardiovaskulären Risikopatienten angewendet werden. Die Machbarkeitsstudie über 10 konsekutive Badeanwendungen mit einer verdünnten Sole aus fossilem Wasser ergab Hinweise auf eine günstige Beeinflussung der Regulationsfähigkeit des Kreislauf- und autonomen Nervensystems. Weiterführende Untersuchungen sind gerechtfertigt.