Die Zahl der Peritonealdialysepatienten ist gegenüber derjenigen der Hämo-dialysepatienten in Deutschland sehr gering. Dem liegen wohl viele Ursachen zugrunde, dazu gehören auch die mangelnden Methodenkenntnisse des nephrologischen Personals und die Vorurteile gegenüber der Peritonealdialyse. Im Rahmen der nephrologischen Fachweiterbildung an der Nephrologischen Weiterbildungsstätte Ulm beschäftigte ich mich intensiv mit dem Thema "Peritonealdialyse" und erstellte eine Facharbeit, auf der dieser Artikel basiert. Hierbei gehe ich auf die Vor-und Nachteile dieser Nierenersatztherapie ein und stelle dar, welche Patientengruppen die Vorteile dieses Verfahrens nutzen können. Vor allem beschreibe ich den Weg, den unser Team gegangen ist, um eine Peritonealdialyseambulanz aufzubauen und zu strukturieren. Ich zeige die Ressourcen auf, die wir nutzen konnten, um mehr über die Peritonealdialyse zu lernen. Nach und nach wurden wir dadurch sicher und selbststän-dig mit diesem Verfahren. Weiterhin beschreibe ich unsere jetzige Situation und Vorgehensweise. Vielleicht kann ich so einigen Kollegen dieses Nierenersatzverfahren näher bringen und sie auf ihrem Weg zu einer Peritonealdialyseabteilung motivieren und unterstützen.Es gibt zahlreiche Dialysezentren in Deutschland, die keine PD-Patienten (PD: Peritonealdialyse) bzw. nur 1-2 Patienten betreuen. Auch im Zentrum, in dem ich tätig bin, war dies bis vor wenigen Jahren noch der Fall. Doch dann sollte sich diesbezüglich etwas ändern: "Wir möchten mehr PD-Patienten". So standen meine Kollegen und ich vor großen Fragen und Aufgaben: • Wie baut man eine gut laufende PD-Abteilung auf? • Wo bekommt man das nötige Wissen vermittelt? • Wie sieht eine gute Strukturierung aus? • etc.In den letzten Jahren habe ich mich gemeinsam mit meinen Kollegen diesen Fragen und Aufgaben gestellt und möchte unseren Weg beschreiben, auf einige Zahlen und Fakten der Bauchfelldialyse eingehen und das Verfahren der Heimdialyse mit Vor-und Nachteilen vorstellen.
Zahlen und Einflussfaktoren der PeritonaldialyseVor allem stellte ich mir die Frage, warum es so wenige Patienten in Deutschland gibt, welche die PD durchführen. Laut den letzten veröffent-lichten Daten von QuaSi-Niere aus dem Jahre 2005 wurden in Deutschland von ca. 63 427 dialysepflichtigen Patienten nur 3016 Patienten mit dem Peritonealdialyseverfahren betreut [1]. Das macht einen Anteil von 4,8 % aus. Heute rechnet man mit ca. 70 000 dialysepflichtigen Patienten in Deutschland. Doch der Anteil der PD-Patienten hat sich im Laufe der letzten Jahre nicht wesentlich erhöht. Die Frage nach der Ursache ist nicht leicht zu beantworten. Es sind wohl viele verschiedene Faktoren dafür verantwortlich [2]: • zu späte Überweisung an den Nephrologen • akuter Dialysebeginn mit Hämodialyse durch Vorhofkatheter • mangelnde oder zu späte Aufklärung der präterminalen Patienten Bild: CD248 The Doctor is in Heruntergeladen von: University of Pennsylvania Libraries. Urheberrechtlich geschützt.