Im Zuge der gemeinsamen Beschulung von Schüler:innen mit und ohne Beeinträchtigungen gewinnen Fragen der Gestaltung nicht nur bezogen auf den inklusiven Unterricht, sondern auch auf außerunterrichtliche Angebote, wie schulische Ausflüge oder Klassenfahrten, an Bedeutung. Im Kontext von Bewegung, Spiel und Sport gibt es vielfältige Angebote, wie einzelne Tages- oder Mehrtagesausflüge, zu spezifischen Sport- oder Bewegungsangeboten im Sommer oder Winter. In einem inklusiven Schulsetting weisen solche bewegungsbezogenen Schulfahrten die Besonderheit auf, dass neben den Fach- und Inklusionslehrkräften auch Assistenzkräfte oder weitere Personen mit sportlicher Ausbildung in der Durchführung beteiligt sein können. Unklar ist bislang, wie die unterschiedlichen Personengruppen ihre Rollen in diesem Zusammenhang sehen und welche Bedarfe für eine Gestaltung bewegungsbezogener Schulfahrten für alle Schüler:innen relevant sind. Daher wurde eine Befragung im österreichischen Bundesland Steiermark zu Teilhabemöglichkeiten von Schüler:innen mit Beeinträchtigungen durchgeführt, um unterschiedliche Perspektiven von Lehrkräften und Assistenzen auf bewegungsbezogene Schulfahrten zu kontrastieren. In Summe nahmen 94 am Schulsport beteiligte Personen in einem Mixed-Methods-Design teil, wovon 11 Sport- und Inklusionslehrkräfte befragt wurden und 83 Assistenzkräfte an einer Fragebogenstudie mit vergleichbaren Inhalten teilnahmen. Die Ergebnisse zeigen ein vielschichtiges Bild über Teilnahme- und Teilhabemöglichkeiten, ein unterschiedliches Rollenverständnis und Aufgaben, Ressourcenfragen und Absprachen in der Vorbereitung und Durchführung von bewegungsbe-zogenen Schulfahrten. Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse werden Handlungs-empfehlungen für die praktische und gemeinsame Arbeit unterschiedlicher Akteur:innen gegeben, um allen Schüler:innen eine Beteiligung bei Bewegung, Spiel und Sport zu ermöglichen.
Abstract
In the course of the joint education of students with and without disabilities, questions of design become more dominant not only in relation to inclusive teaching, but also to extra-curricular activities such as school excursions or class trips. In the context of physical activity, there are various offers, such as single- or multi-day excursions in summer or winter. In addition to physical education or special needs teachers, assistant teachers or other staff members can also be involved in the implementation. So far, it is unclear how the different groups of people envision their roles in this context and which needs are relevant for a design for all students. Therefore, a survey was conducted in the Austrian province of Styria on participation opportunities of students with disabilities in order to contrast the different perspectives of teachers and assistants on physical activity-related school events. In total, 94 persons involved in school sport took part in a mixed method design, of which 11 physical education and inclusion teachers were interviewed, and 83 assistants participated in a questionnaire with similar contents. The results show a multi-layered picture of participation opportunities, a different understanding of roles and tasks, resource issues and agreements in preparation and implementation of school events. Taking these results into account, recommendations are given for the practical and joint work of different actors in order to give all students the opportunity to participate in school offers around physical activity and sport.