DIskussionPaulett machte nach Glanzmann im Jahre 1770 die Beobachtung, daß ein Affe, der in das Bett eines masernkranken Kindes verbracht wurde, zunächst die auch beim Menschen vorkommenden Prodromalerscheinungen und während derselben Krämpfe und Erbrechen zeigte. Den Prodromi folgte das Masernexanthem im Gesicht und am Stamm des Tieres. Von Groer und Pirquet machten darauf aufmerksam, daß Enzephalitiden nicht nur wenige Tage nach dem Masernexanthem, sondern auch schon im Prodromalstadium dieser Erkrankung vorkommen können. Eckstein bestätigte diese Ansicht. Enzephalomyelitiden im Prodromalstadium der Masern oder gleichzeitig mit dem Erscheinen des Exanthems sind dann von Lust, Krainick, y. Oldershausen, Wudtke, Neal, Fox u. Mitarb. u. a. als Frühenzephalitis bzw. als Premeasles Encephalitis' beschrieben worden. Altere Mitteilungen über zerebrale Erscheinungen bis zu 12 Tagen vor Siditbarwerden des Exanthems stammen von Lust, Glanzmann, Hamilton und Hanna sowie Arena. Rilliet und Barthez berichten über Krämpfe mit nachfolgender Hemiplegie bei einem ijährigen Mädchen 6 Tage vor Ausbruch des Masernexanthems. Lato beschreibt 1953 zwei Fälle von Enzephalitis, jeweils 3 Tage vor Auftreten des Masernexanthems. In beiden Fällen bestand eine Trübung des Sensoriums und eine Aphasie mit erheblicher Hypotonie der Hals-und Rumpfmuskulatur. Im ersten Fall war die Syinptomatologie verstärkt durch unkoordinierte Bewegungen der Arme und Beine, eine gewisse Amimie und Nystagmus, während im 2. Fall eine zusätzliche Hypotonie der gesamten Bauchmuskulatur mit -gesteigerten Sehnenreflexen auffiel. McMath konnte 1954m 2 Fällen eine Enzephalitis 3 Tage vor, in einem Fall 2 Tage vor Auftreten des Masernexanthems beobachten. Rühling beschreibt 1956 ein 11 Monate altes Kind, bei dem sich im Anschluß an einen mit 39° Fieber einhergehenden Krampfanfall 5 Tage vor Ausbruch des Masernexanthems und 4 Tage vor Auftreten der Prodromi eine spastische Hemiparese links mit positivem Babinski und gesteigerte A-und PSR einstellten; keine Nackensteifigkeit, keine Hirnnervensymptome. Das Kind verhielt sich teilnahmslos, war stark benommen, die Augen waren weit geöffnet ohne zu fixieren. Liquor 1/3 Zellen, Nonne und Pandy negativ, Liquorzucker 95 mg°/o bei 110 mg°/o Blutzucker. Bis zum Ausbruch des Masernexanthems haben sich die Lähmungen wieder zurückgebildet. Uber einen