ZusammenfassungDie Fallzahlen der Infektionen mit Neisseria gonorrhoeae (NG) nehmen weltweit stetig zu. Ein signifikanter Anteil entfällt auf asymptomatische extragenitale Infektionen, die im Rahmen von Screenings auf sexuell übertragbare Infektionen (STI) detektiert werden. Am stärksten betroffen ist die Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Seit fast einem Jahrhundert kann die Gonorrhoe mittels Antibiotika therapiert werden, wobei die Entstehung von Resistenzen ein fortwährendes Problem darstellt – bisher hat NG noch gegen jedes als Standardtherapie etablierte Therapeutikum Resistenzen entwickelt. In jüngster Vergangenheit hat man einen starken Zuwachs der Resistenzen gegen Azithromycin bemerkt. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Standardtherapie, denn die Kombination aus Ceftriaxon und Azithromycin hatte sich in den letzten 10 Jahren vielerorts etabliert. Stattdessen setzt man nun auf eine Ceftriaxon-Monotherapie unter Ausschluss einer Chlamydien-Koinfektion sowie anschließender Erfolgskontrolle. Die wichtigste Präventionsmaßnahme bleibt das Kondom, nachdem bis dato keine effektive Impfung verfügbar ist und eine Chemoprophylaxe mit Doxycyclin eine sehr eingeschränkte Wirksamkeit bei NG aufweist.