[2] Rational entworfene, kleine organische Moleküle, die an b-Faltblattstrukturen binden und diese auflösen (b-Faltblattbrecher, "b-sheet breaker"), sind in zellfreien In-vitro-Systemen sehr effizient, waren aber wegen ihrer stark unspezifischen Bindung bislang in vivo nicht sehr wirkungsvoll.Unsere Überlegung war daher, die Wirksamkeit kleiner organischer b-Faltblattbrecher durch Hinzufügen einer molekularen Erkennungsdomäne zu verbessern, den b-Faltblattbrecher also als Bestandteil einer neuen Hybridsubstanz zum Zielmolekül zu lotsen. Molekulare Erkennung ist eine Grundeigenschaft von Polypeptiden, die durch die Verwendung von evolutionären Algorithmen (z. B. Phagen-Display) iterativ identifiziert und optimiert werden kann. Auf diese Weise fanden wir in einem Spiegelbild-Phagen-Display [3,4] das D3-Peptid, ein d-enantiomeres Dodecapeptid, das über seine spezifische Wechselwirkung die Ab-Aggregation, Plaquebildung und neuroinflammatorische Prozesse in Hirnen von transgenen (APPswe/PSDE9)-Mäusen modulieren kann. [3,5] In unserer Hybridsubstanz (Abbildung 1) würden wir somit zwei völlig unterschiedliche Strategien der Substanzentwicklung miteinander vereinen: einerseits die evolutionär geleitete Selektion aus Bibliotheken und andererseits die Verwendung rational entworfener niedermolekularer organischer Substanzen. Als b-Faltblattbrecher wählten wir die Aminopyrazole, die eine spezifische Donor-Akzeptor-Donor-