ZusammenfassungOtalgie, Otorrhoe, Tinnitus und Hörminderung zählen zu den
häufigsten ohrbezogenen Symptomen, die zum Aufsuchen eines
Hals-Nasen-Ohrenarztes führen. Weiterhin spielen
Gleichgewichtsstörungen und Affektionen der Hirnnervenfunktion
für eine Konsultation eine Rolle. In großen akademischen
Zentren, aber auch in der HNO-ärztlichen Grundversorgung kommt der
Erkennung von seltenen Erkrankungen des Mittelohres und der lateralen
Schädelbasis eine zentrale Rolle zu, da sie häufig eine
interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern um die korrekte Diagnose
zu stellen und eine adäquate Behandlung zu initiieren. Die folgende
Arbeit gibt einerseits eine Übersicht über seltene Formen
von osteologischen, neoplastischen, hämatologischen,
autoimmunologischen und infektiologischen Erkrankungen sowie Fehlbildungen,
die sich im Mittelohr und der lateralen Schädelbasis manifestieren
können, andererseits soll ein Überblick über
internistische Erkrankungen gegeben werden, deren Manifestation im Mittelohr
selten ist. Die Kenntnis von seltenen Erkrankungen des Mittelohrs und der
Schädelbasis ist für die Qualitätssicherung in der
Patientenversorgung und insbesondere auch bei entsprechenden chirurgischen
Maßnahmen wesentlich. Insbesondere bei untypischen, komplizierten
und langwierigeren Krankheitsverläufen muss an seltene
Differenzialdiagnosen gedacht werden.