Hintergrund: Im Rahmen einer erstmaligen Untersuchung zu Qualität und Problemen der integrativmedizinischen Weiterbildung der anthroposophisch-medizinischen (AM) Kliniken Deutschlands und der Schweiz wurden alle 240 Assistenzärzte und alle 214 Weiterbilder gleichzeitig nach möglichen Maßnahmen zur Problemlösung befragt. Methode: Die Studie umfasste eine Querschnittserhebung mit Fragebögen inklusive Freitextfeldern. Die potenziellen Maßnahmen zur Problemlösung wurden über Freitextantworten erfragt. Die qualitative Inhaltsanalyse erfolgte nach Mayring. 56 (51,8%) von 108 Assistenzärzten und 54 (54%) von 100 Weiterbildern gaben Lösungsvorschläge an. Die beiden Gruppen wurden gemeinsam ausgewertet. Ergebnisse: Die vorgeschlagenen Lösungsmaßnahmen beinhalteten auf interner Ebene ein Umdenken bei der Klinikleitung und -verwaltung, d.h. Aufwertung der Weiterbildung zu einer Kernaufgabe anthroposophischer Kliniken, bessere Auswahl von Klinikpersonal, mehr Fach- und Lehrkompetenz der Weiterbilder in AM, ein strukturiertes und inhaltlich ausgeweitetes Weiterbildungsangebot, Abstimmung der Weiterbildung mit Stations- bzw. Klinikbetrieb, Entlastung der Mediziner durch Prozessoptimierung, Ressourcenplanung und Senkung der Arbeitsbelastung. Auf externer Ebene umspannten die Lösungsvorschläge finanzielle Unterstützung, externe Weiterbildungsangebote, Vernetzung der AM-Kliniken im Bereich der Weiterbildung, Einrichtung eines übergeordneten Kompetenzzentrums für AM-Weiterbildung, ein schulmedizinisches und AM-Weiterbildungscurriculum sowie die Verbesserung der Wissenschaftsbasis und des öffentlichen Diskurses zur AM. Schlussfolgerung: Die Lösungsvorschläge erwachsen der konkreten Wahrnehmung betroffener Assistenzärzte und Weiterbilder. Sie bieten eine Grundlage für konkrete Verbesserungen der Weiterbildung, die professionell und international vernetzt verwirklicht werden könnten. Die Voraussetzungen dazu sind durch die universitäre Anbindung der AM und durch die gute nationale und internationale Vernetzung der anthroposophischen Kliniken und Ärztegesellschaften gegeben.