“…Das Studienseminar, das sich als Scharnier zwischen der universitären Lehrer*innenausbildung und der "richtigen" Praxis in der Schule versteht, zeichnet sich durch eine seinem Ausbildungsauftrag geschuldete Ambivalenz von "Asymmetriezwang und der Notwendigkeit einer problemerschließenden Auseinandersetzung mit berufsrelevanten Handlungsproblemen" (Dzengel, 2013, S. 155) aus. Daraus ergibt sich im seminaristischen Kontext ein Interaktionsmodus, der sich innerhalb eines weniger kollegialen als mehr instruktiven Austauschs bewegt, der dadurch konterkariert wird, dass sich die am Diskurs Teilnehmenden als Expert*innen ihrer unterrichtlichen Handlungspraxis präsentieren (Dzengel, 2013, Kunze, 2014. Die angehenden Lehrkräfte nehmen eine Haltung des ‚Sich-nicht-irritieren-Lassens' (Kunze, 2014, S. 55) ein und begeben sich in diesem im hohen Maße undurchschaubaren und ungewissen Handlungsfeld (Combe & Buchen, 1996;Helsper, 2002) in Scheingewissheiten.…”