Zusammenfassung
Hintergrund
Bei 80 % der Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis (RA) tritt mindestens eine Komorbidität auf. Neben kardiovaskulären Komorbiditäten sind psychische Erkrankungen häufig. Die Prävalenz von Depression und Angst ist bei Betroffenen höher als in der Allgemeinbevölkerung. Ein Screening auf Komorbidität ist hoch relevant. Die Unterversorgung im fachärztlichen Bereich lässt dies kaum zu. Die Implementierung einer Visite durch die rheumatologische Fachassistenz (RFA) bietet Potenzial, die Versorgung zu verbessern und der Unterversorgung zu begegnen.
Fragestellung
Ziel ist, Auswirkungen einer teambasierten Versorgung auf den Verlauf von Depression und Angst bei Patienten mit einer seropositiven RA im Krankheitsschub zu untersuchen.
Material und Methoden
Es handelt sich um eine multizentrische, pragmatische, randomisierte, kontrollierte Studie über 1 Jahr mit 224 Patienten. Nach Baseline folgen 5 Visiten. In der Interventionsgruppe (IG) fanden 3 zunächst bei der RFA statt. Depression, Angst und Behandlungszufriedenheit werden genauer betrachtet.
Ergebnisse
In der IG hat sich die ängstliche Symptomatik über 12 Monate signifikant verbessert (p = 0,036). Auch die Anteile der Patienten mit Ängstlichkeit verändern sich signifikant in der Interventionsgruppe (p < 0,001), während es in der Kontrollgruppe im Vergleich zwischen Baseline und Monat 12 zu keiner Veränderung kam. Die Werte der Depressionsskala unterschieden sich nicht signifikant (p = 0,866). Bei der Dimension „Information“ des Zufriedenheitsfragebogens haben sich die Patienten in der IG nach 6 (p = 0,013) und 12 Monaten (p = 0,003) signifikant besser informiert gefühlt.
Diskussion
Ein positiver Effekt der teambasierten Versorgung auf den Verlauf von Depression und Angst bei Patienten mit einer seropositiven RA im Krankheitsschub konnte gezeigt werden.