ZusammenfassungBei ca. 10% der Patienten kommt es nach anatomischer Lungenresektion zu einer pleuralen Residualhöhle. Die häufigsten Ursachen sind die Lungenparenchymerkrankung mit verminderter Compliance und die Luftfistel. Tritt bis zum Ende der 4. Woche keine Komplikation auf, ist mit einem unkomplizierten Verlauf (Resorption der Luft) zu rechnen. Bei einer Infektion der Höhle und einer bronchopleuralen Fistel besteht die Gefahr der inneren Aspiration mit Ausbildung einer lebensbedrohlichen Pneumonie. In diesen Fällen ist ein operatives Vorgehen indiziert. Die Wahl des operativen Verfahrens ist eine individuelle Entscheidung, wobei der Allgemeinzustand, Nebenerkrankungen, die Mobilität und Motivation des Patienten, die respiratorische Funktion, die Qualität des Lungengewebes, das Grundleiden sowie dessen Prognose und lokale wie auch systemische Auswirkungen der chronischen Höhleninfektion berücksichtigt werden müssen. Für die operative Therapie einer pleuralen Residualhöhle stehen folgende Verfahren zur Verfügung: Pleuradrainage, Pneumoperitoneum, Pleurazelt, Dekortikation der Lunge, Muskeltransposition, Thorakoplastik, Thorakostoma, Kombinationsverfahren. Die Drainage- oder Dekortikationsverfahren setzen eine ausdehnungsfähige Restlunge voraus. Eine besondere Herausforderung stellt das Postpneumonektomieempyem dar. Zur Vermeidung einer pleuralen Residualhöhle können bereits beim Ersteingriff prophylaktische Maßnahmen (Pleurazelt, Pneumoperitoneum, N.-phrenicus-Blockade) erfolgen.