Zusammenfassung. Chlamydien zählen zu den häufigsten humanpathogenen Erregern und sind für eine Reihe von Erkrankungen verantwortlich.In der Augenheilkunde spielt nach wie vor ausschließ-lich die Spezies C. trachomatis eine Rolle. Die Serotypen A, B, Ba und C sind die Ursache des am längsten bekannten chlamydien-bedingten Krankheitsbildes, des Trachoms. Die Serotypen D bis K verursachen in erster Linie Erkrankungen des Urogenitaltraktes, werden jedoch durch Schmierinfektion aufs Auge übertragen, wo sie beim Erwachsenen eine follikuläre, beim Neugeborenen eine papilläre Konjunktivitis hervorrufen.Okuläre Chlamydieninfektionen werden beim Erwachsenen häufig übersehen, da sie selten vorkommen und kein pathognomonisches Krankheitsbild verursachen. Da die Bindehautentzündung auf die übliche Lokaltherapie mit Breitspektrumantibiotika nicht anspricht, wird sie chronisch, heilt jedoch bei geeigneter Therapie komplikationslos ab. Eine wirksame Therapie kann nur systemisch mit Makroliden (z. B. Azithromycin, Josamycin) oder Tetrazyklinen (z. B. Doxycyclin) erfolgen.