Das Rektumkarzinom stellt eine ideale Tracer-Diagnose
für die Qualitätssicherung dar. Unter der Organisation
und Leitung des An-Instituts für Qualitätssicherung in
der operativen Medizin gGmbH der Otto-von-Guericke
Universität Magdeburg erfolgt die bundesweite Erfassung
von Patienten mit kolorektalen Karzinomen, wobei
Kliniken aller Versorgungsstufen beteiligt sind. Damit
spiegelt die Erhebung die aktuelle Versorgungssituation
in Deutschland wider. Im Zeitraum vom 1. Januar 2000
bis 31. Dezember 2003 beteiligten sich 309 Kliniken an
der bundesweiten prospektiven Multicenter-Studie zur
Erfassung der Qualität der Diagnostik und Therapie des
Rektumkarzinoms. Zur Beurteilung der Abhängigkeit des
frühpostoperativen Outcomes von der Fallzahl an operierten
Rektumkarzinomen pro Jahr (hospital volume)
wurden die Kliniken in 3 Gruppen eingeteilt (<20 vs.
20-40 vs. >40). Es zeigt sich, dass in Abhängigkeit von
der Fallzahl einer Klinik die Ergebnisqualität bezüglich
der Parameter Exstirpationsrate (27,7 vs. 24,6 vs. 23,0%),
postoperative Morbidität (44,1 vs. 41,8 vs. 40,1%) und Letalität
(3,2 vs. 2,5 vs. 2,4%) signifikante Unterschiede aufweist.
Ausgehend von diesen Ergebnissen kann die Forderung
nach einer Zentralisierung der Chirurgie - zumindest
für tief sitzende Rektumkarzinome - unterstützt werden,
ohne dass die Ergebnisse die Definition einer
Mindestfallzahl zulassen.