Zusammenfassung
Einleitung Die Zahl der Schilddrüsenmalignome zeigt eine deutliche Zunahme. Da die Schilddrüse an der HNO-Klinik Bad Hersfeld im Fokus steht, war dies für uns Anlass, unsere Behandlungsresultate zu untersuchen und Erfahrungen darzustellen.
Material und Methoden Es handelt sich um eine Untersuchung beginnend im Jahre 2014 bis zum Juli 2020. Es wurden alle Patienten mit Schilddrüsenmalignomen erfasst und wichtige demografische und medizinische Parameter wie Alter, Geschlecht, Histologie, Calcium, OP-Dauer, Rekurrensparese etc. registriert.
Ergebnisse Es wurden insgesamt 63 Patienten mit malignen Schilddrüsenerkrankungen eingeschlossen. Davon waren 42 weiblichen und 21 männlichen Geschlechts. Die Altersspanne reichte von 11 bis zu 95 Jahren. Patienten mit differenzierten Schilddrüsenkarzinomen waren im Schnitt jünger als diejenigen mit anaplastischen Malignomen. Histologisch dominierten die papillären Schilddrüsenkarzinome mit 65 % (n = 41) gegenüber anderen Varianten wie dem follikulären (n = 6), medullären (n = 5) und entdifferenzierten Karzinom (n = 6). Alle Patienten wurden einer operativen Behandlung unterzogen; postoperativ erhielten die Betroffenen mit fortgeschrittenen, differenzierten Karzinomen eine Radiojodtherapie. Von den Patienten mit einem entdifferenzierten Karzinom sind alle ihrem Leiden erlegen, während nach unserer Kenntnis nur eine Betroffene mit einem differenzierten Malignom tumorbedingt verstorben ist.
Schlussfolgerung In die Behandlung von malignen Schilddrüsenerkrankungen ist der HNO-Arzt eingebunden. Wie bei den benignen Erkrankungen der endokrinen Halsorgane ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit entscheidend.