Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass in den meisten kontrollierten Studien eine Wirksamkeit der topisch angewendeten nichtsteroidalen Antiphlogistika gefunden wurde. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Analyse der bis 1997 vorliegenden 86 Studien an über 10 000 Patienten [27]. In Kenntnis dieser Ergebnisse kommen auch mehrere Fachgremien zu der Empfehlung, dass man bei oberflächennahen degenerativen Gelenkerkrankungen eine topische Anwendung nichtsteroidaler Antiphlogistika vor einer systemischen Anwendung wegen des geringeren Risikos unerwünschter Wirkungen versuchen sollte [29, 30].
Es fehlt allerdings auch nicht an kritischen Stimmen: So ist darauf hingewiesen worden, dass möglicherweise negative Untersuchungsresultate nicht publiziert werden [27]. Die meisten Untersuchungen, auch die zusammenfassende Metaanalyse, sind von der herstellenden Industrie gesponsert worden [31]. Wegen des Fehlens einer qualitativ ausreichenden Studie über die Wirksamkeit topisch angewendeter Antiphlogistika gegenüber einer systemischen Verabreichung kommt eine Expertengruppe aus Nordengland 1998 sogar zu dem Ergebnis, dass topische nichtsteroidale Antiphlogistika nicht als eine Evidence‐based‐Therapiemaßnahme zur Schmerztherapie bei degenerativen Gelenkerkrankungen empfohlen werden kann [32].