LerninhalteEs werden für den dermatologischen Fachbereich relevante entzündliche Gelenkerkrankungen zusammenfassend dargestellt. Folgende Kenntnisse sollen vermittelt werden: q krankheitsspezifische Formen der Gelenkmanifestation (Arthralgie, Arthritis, Beteiligung welcher anatomischen Struktur, destruierend oder nicht-destruierend) q krankheitstypische Verteilungsmuster des Gelenkbefalls (Mono-, Oligo-, Polyarthritis, Gelenke des Achsenskeletts oder periphere Gelenke, symmetrisch oder asymmetrisch) q bildgebende und serologische diagnostische Verfahren q Therapieprinzipien
KollagenosenUnter dem unscharf definierten Terminus der Kollagenose werden die nachfolgenden Krankheitsbilder, denen nichtorganspezifische Autoantikörper, perivaskuläre Ablagerungen von Immunkomplexen und eine fibrinoide Degeneration der bindegewebigen Interzellularsubstanz gemeinsam sind, subsummiert. Klinisch imponieren sie als ᭤ Multisystemerkrankungen mit meist chronischem Verlauf.
Systemischer Lupus erythematodes (SLE)Eine Gelenkbeteiligung ist nach den diagnostischen Leitlinien des American College of Rheumatology ein Diagnosekriterium für den SLE und tritt zu Beginn der Erkrankung in 75%, im Verlauf in 90% der Fälle auf [10]. Im Vordergrund steht eine nichterosive Arthritis an zwei oder mehr peripheren, insbesondere proximalen Interphalangealgelenken mit teils heftiger, häufig bewegungsabhängiger Arthralgie, Schwellung und Erguß. In weniger als 2% der Fälle ist radiologisch eine erosive Arthritis nachweisbar, was gerade im Frühstadium der Erkrankung im Hinblick auf die differentialdiagnostisch in Frage kommende rheumatoide Arthritis (rA) bedeutsam ist. In 60-80% der Fälle auftretende Gelenkfehlstellungen sind in der Regel Folge einer Schädigung der Weichteile und des Halteapparates [10]. Hierzu zählen Schwanenhalsdeformitäten, Hyperextensionen der Daumenendgelenke, Kontrakturen der proximalen Interphalangealgelenke, eine Jaccoud-Arthritis mit anfänglich reversibler Subluxation der Metacarpophalangealgelenke, Beugekontrakturen der Ellenbogengelenke oder ein Ulnardrift. Gelegentlich kommt es zu Sehnenrupturen. Vor allem am Handskelett, seltener am Fuß radiologisch nachweisbare multiple, kleine subartikuläre Zysten spielen in der Pathogenese von Gelenkdeformationen keine Rolle [28]. Überlappungssyndrome mit rheumatoider Arthritis und SLE Hautarzt 1999 · 50:375-386 © Springer-Verlag 1999 Redaktion Prof.Dr.P.Fritsch, Innsbruck Priv.-Doz.Dr.W.Vanscheidt, Freiburg Die Beiträge der Rubrik Weiterbildung sollen dem Stand des zur Facharztprüfung für den Hautarzt ohne Schwerpunktbezeichnung notwendigen Wissens entsprechen und zugleich dem niedergelassenen Facharzt als Repititorium dienen.Die Rubrik beschränkt sich auf klinisch gesicherte Aussagen zum Thema.