Psychische Gesundheit von Jugendlichen in Deutschland

Psychische Belastung und die Akzeptanz von gewaltlegitimierenden Männlichkeitsnormen bei Jugendlichen

“…Migrationshintergrund wurden erfasst. Anlehnend an der Definition von Brettschneider et al [2] stuften wir als Migranten der 1. Generation Jugendliche ein, die selbst und mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren wurden.…”

“…In Deutschland belief sich der Anteil von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 15 und 20 Jahren auf 29,5 %, mit steigender Tendenz [1]. Vor dem Hintergrund der wachsenden Anzahl von jungen Menschen mit Migrationshintergrund gewinnt die Erforschung des Zusammenhangs von Migration und psychischer Gesundheit zunehmend an Bedeutung [2][3][4]. Migrationsprozesse werden als herausforderndes Lebensereignis mit einhergehenden Belastungen und Veränderungen für das Individuum verstanden.…”

“…Insbesondere jugendliche Migranten und Migrantinnen der ersten Generation waren vermehrt psychisch belastet [4]. Das deutsche Kinder-und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) erfasste selbstberichtete internalisierende und externalisierende Probleme mittels des Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) bei 6 719 Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren [2]. Jugendliche, welche nicht in Deutschland geboren wurden (1.…”

“…Neben methodischen Schwierigkeiten resultieren die insgesamt inkonsistenten Ergebnisse aus der unterschiedlichen Berücksichtigung von migrationsassoziierten Stressoren. Während der Einfluss von sozioökonomischer Benachteiligung [2], Diskriminierungserfahrungen [10] oder Erziehungsstil der Eltern [11] auf das psychische Wohlbefinden von jungen Migrantinnen und Migranten gut belegt ist, wurden sozialisierten Einstellungskonstrukten als Einflussgröße bisher weniger Beachtung geschenkt. Es ist unbestritten, dass der oft in den Medien dargestellte Direktzusammenhang zwischen Migration und gewaltgeprägten Verhaltensauffälligkeiten im Sozialverhalten unter Jugendlichen simplifiziert ist [12,13].…”

“…Ausgeschlossene Fälle infolge von fehlenden Werten unterschieden sich nicht wesentlich hinsichtlich Alter und Geschlecht von der restlichen Stichprobe. Häufigkeitsverteilungen wurden mittels χ2 -Tests analysiert. Anhand Multivariater Varianzanalysen (MA-NOVA) wurden Gruppenunterschiede zwischen psychischen Belastungen (IP und EP) in Abhängigkeit von Geschlecht und Migrationsstatus (indirekter, direkter und kein Migrationshintergrund) geprüft.…”