Hintergrund und Ziel
Im Setting Universität ist studentische Gesundheitsförderung (SGF) noch nicht sehr verbreitet, wird aber als hoch relevant angesehen. Um von der Zielgruppe genutzt zu werden, sollte die SGF deren Erwartungen und Bedürfnissen entsprechen. Eine bundesweite Online-Befragung dazu wurde im Juni 2022 abgeschlossen.
Material und Methoden
Über 40 quantitative Items und diverse offene Fragen bildeten die Einstellung zu Nutzung und Auswirkung von Nutzungskriterien, Wünschen und Bedürfnissen bzgl. SGF ab. Die Items waren 5‑stufig skaliert nach Likert und auf Deutsch und Englisch verfügbar.
Ergebnisse
Insgesamt finden 90,6 % die Idee von SGF gut, ein entsprechendes Angebot finden jedoch nur 49,8 % an ihrer Hochschule vor. 56,7 % wünschen sich in Zukunft mehr SGF-Angebote, v. a. zu psychischer Gesundheit (Werte + 70 % bis + 60 % Zustimmung). Gleiches gilt für Ernährung und bestimmte Ernährungsempfehlungen, Sport und Bewegung, Ergonomie sowie Ausgleich zum Sitzen. Mehr Suchtprävention wird von 26,9 % gewünscht. Zirka 60 % wünschen sich im Rahmen der SGF mehr thematische Vernetzungsmöglichkeiten, knapp unter 50 % bzgl. Lerngruppen und fachliche Diskussionsrunden. Viele weitere Empfehlungen zu Verhältnisprävention und Angebotskonkretisierungen wurden angemerkt.
Schlussfolgerung
Die SGF wird als sehr positiv und ausbaufähig angesehen, v. a. bzgl. Psyche, Ernährung und Bewegung. Eine Möglichkeit ist ein studienphasenorientierter Zugang, der zu Beginn auf Information und Kompetenzentwicklung setzt und diese später ergänzt.