Zusammenfassung
Hintergrund
Die COVID-19-Pandemie stellt Bewohner von Altenpflegeeinrichtungen, deren Angehörige bzw. Besucher ebenso wie Mitarbeitende vor große Herausforderungen. Viruseindämmende Maßnahmen wirken sich stark auf das Wohlbefinden der betroffenen Personengruppen aus.
Material und Methode
Systematische Literatursuche nach Studien zu psychosozialen Folgen der Pandemie für Bewohner, deren Angehörige bzw. Besucher sowie Mitarbeitende und Zusammenführung der Ergebnisse mittels narrativer Synthese.
Ergebnisse
Es wurden 756 Studien gesichtet, davon 15 Arbeiten eingeschlossen. Die Daten wurden zwischen Februar und Juni 2020 mit Teilnehmenden aus 14 Ländern erhoben. Es wurden v. a. Einsamkeit, Trauer und Depressivität, aber auch Angst, als häufige Reaktionen der Bewohner auf die Kontakt- und Besuchsrestriktionen berichtet. Bewohner mit kognitiven Einschränkungen litten stärker unter den Auswirkungen, auch wenn es gegenteilige Hinweise gibt. Angehörige bzw. Besucher berichteten ebenfalls von einer Zunahme ihrer Einsamkeit und einer reduzierten Lebensqualität. In den Befragungen der Mitarbeitenden schildern diese Angst vor einer Infektion sowohl bei sich als auch bei den Bewohnern. Infizierte Mitarbeitende in den USA äußerten Wut darüber, nicht ausreichend geschützt worden zu sein. Darüber hinaus berichteten Mitarbeitende von einer erheblichen Mehrbelastung.
Schlussfolgerung
Infolge der Pandemie und der ergriffenen Maßnahmen wurden negative psychosozialen Folgen bei Bewohnern, deren Angehörigen bzw. Besuchern und den Mitarbeitenden berichtet. Die abzuleitenden Unterstützungsbedarfe der 3 Personengruppen sind unterschiedlich und sollten bei zukünftigen Maßnahmen hinsichtlich der Pandemie stärker mitevaluiert werden.