Public Health strebt an, Krankheiten vorzubeugen, Leben zu verlängern und die Gesundheit zu fördern durch organisierte Anstrengungen der Gesellschaft (Winslow 1920); organisierte Anstrengungen, die die Beteiligung einer Personengruppe häufig im Fokus haben, aber kaum einbeziehen: Die Rede ist von der Bevölkerung bzw. von Nutzerinnen und Nutzern der Gesundheitsversorgung, also von Selbsthilfezusammenschlüssen, Patientinnen und Patienten. Der Artikel bearbeitet die Frage, wie Partizipation im österreichischen Gesundheitssystem weiterentwickelt werden kann. Er beleuchtet damit den "Partizipations-Fleckerlteppich" zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure auf Meso-und Makroebene im österreichischen Gesundheitssystem und skizziert ein mögliches Zukunftsszenario.Partizipation gewinnt an Bedeutung angesichts der multiplen Krisen (u. a. Klima, Kriege). Partizipation bietet sich insbesondere in komplexen Situationen mit großer Unsicherheit an (BKA/BMLFUW 2009; Pogatschnigg/Heller 2018). Große gesellschaftliche Herausforderungen stehen vor uns, die auch das Gesundheitssystem betreffen bzw. tangieren. Handlungsleitend ist das Bedürfnis nach Responsiveness oder Resonanz des Gesundheitssystems: Im Zentrum steht ein bedeutsames Gesundheitssystem (bestmögliche menschenzentrierte Gesundheitsversorgung), wo auch schwierige Entscheidungen verstanden und mitgetragen werden, sodass sie zur Umsetzung kommen und auf allen Seiten Handlungsfähigkeit besteht. Es geht daher im Grunde um das Bedürfnis nach (Handlungs-)Sicherheit und Vertrauen in komplexe Entscheidungen zur Realisierung der bestmöglichen Gesundheitsversorgung unter den jeweils aktuell herrschenden Umständen. Es bedarf zunehmend Entscheidungen, gegen die kein schwerwiegender Einwand besteht und die von den Beteiligten für den Moment als gut genug eingeschätzt werden, um sie mitzutragen und den nächsten Schritt zu wagen.Ein erster Schritt zu einer partizipativen Zukunft ist ein gemeinsames Verständnis von Partizipation. Unterschiedliche Auffassungen darüber werden als eine der größten Umsetzungshürden betrachtet (Forbat et al. 2009). Eine Gemein