A. Eigenschaften I24 Angerv. Chem. 76. Jnhig. 1964 1 N r . 3 Alkalimetalls ist bei metallorganischen Verbindungen mit kovalentem Bindungscharakter stark ausgepragt. Die von Lithium iiber Natrium zum Kalium zunehmende Elektropositivitat auljert sich in einer unverkennbaren Steigerung der Reaktivitat. In ionischen metallorganischen Verbindungen dagegen muB sich das Metall-Kation mit einer Statistenrolle bescheiden [2]. Bindungspolaritat und Reaktivitat laufen nicht notwendig parallel, da sowohl die basizitats-steigernde Elektropositivitat des Metalls als auch die basizitats-mindernde Resonanzstabilisierung des Carbanions polarisierend wirken. Z.B. ist Amylkalium polarer und reaktiver als Amyllithium, das seinerseits den vollig ionisierten Natriummalonester in der Reaktivitat weit iibertrifft. Eine scharfe Trennung zwischen echten und salzartigen alkaliorganischen Verbindungen 1aBt sich ohne Willkur nicht vornehmen, wenn auch Unterschiede im chemischen und physikalischen Verhalten eine Unterteilung erlauben [3]: Gruppe A: 1. Alkyl-, Vinyl-und Aryl-Derivate des Lithiums; 2. Alkyl-, Vinyl-und Aryl-Derivate hoherer Alkalimetalle. Gruppe B : 1. Benzyl-Alkali-Verbindungen ; 2. Alkali-Derivate acider und hochacider Kohlenwasserstoffe; 3. Alkalimetall-Aromaten-Komplexe und Ketyle. Gruppe C: 1. Metallsalze von Allyl-und Cyclopentadienyl-Verbindungen; 2. Metallsalze von Ketonen, Estern und Nitrilen; 3. Metallsalze von Acetylenen und Cyanwasserstoff.An Hand dieser Einteilung wollen wir die Bindungsverhaltnisse der alkaliorganischen Verbindungen im einzelnen betrachten.