Zusammenfassung
Hintergrund Entscheidungsunterstützungssysteme auf Basis
künstlicher Intelligenz können dazu beitragen, den
Antibiotikaeinsatz im Krankenhaus zu optimieren und die Entstehung von
Resistenzen vorzubeugen. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, hemmende
und fördernde Faktoren für eine erfolgreiche Implementierung aus
Perspektive von ärztlichem Personal herauszuarbeiten.
Methode Es wurden 14 problemzentrierte Interviews mit ärztlichem
Personal aus der stationären Versorgung durchgeführt und anhand
der strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz qualitativ ausgewertet.
Ergebnisse Entlang des Human-Organization-Technology-fit-Modells wurden
Haltungen aus der Perspektive des ärztlichen Personals dargestellt.
Technologie- und organisationsbezogene Themen stellen bedeutende Faktoren
für die Implementierung dar. Vor allem die Kompatibilität mit
bestehenden Systemen sowie die Benutzerfreundlichkeit des Systems nehmen einen
hohen Stellenwert bei einer erfolgreichen Implementierung ein.
Zusätzlich wird die Einarbeitung von potenziellen Nutzergruppen und die
technische Ausstattung der Organisation als zentral erachtet. Nicht zuletzt gilt
es die Technikkompetenzen potenzieller Nutzergruppen nachhaltig zu
fördern und Vertrauen für das System zu schaffen.
Schlussfolgerungen Die Ergebnisse bieten eine Basis, um im Folgeschritt
die identifizierten Faktoren quantitativ priorisieren zu können. Es wird
deutlich, dass beim Einsatz von Entscheidungsunterstützungssystemen
neben Systemeigenschaften auch kontextspezifischen und nutzerbezogenen
Gegebenheiten eine zentrale Bedeutung zukommt, um Systemvertrauen und eine
langfristige Implementierung zu gewährleisten.