Die unsicheren Kanälegenden negativen Sicherheitsbegriff als paranoid strukturiert ein. Anschließend an die im vorangegangenen Kapitel vorgenommenen Umdeutungen von Back Orifice und der sich daraus ergebenden Frage, ob Sicherheit in digitalen Kulturen auch nicht negativ bestimmt werden könnte, schlägt das Kapitel mit Loick (2021) einen queeren Sicherheitsbegriff vor. Inwiefern dieser sich für Sicherheit in digitalen Kulturen produktiv machen lässt, wird anhand einer Diskussion von QueerOS und Queer Computation (vgl. Barnett et al. 2016;Gaboury 2018;Keeling 2014) im Hinblick auf reparative Praktiken und der Offenhaltung von Zukünften herausgearbeitet.Abschließend bleibt an dieser Stelle mit Haraway (1997, 125) noch zu bemerken, dass, wenn Geschichtenerzählen einen elementaren Teil der Lebenswissenschaften darstellt, was »no insult, and certainly no dismissal« sei, dies auch auf dieses Buch zutrifft: »Stories are not ›merely‹ anything. Rather, narrative practice is one of the very odd and compelling parts of the semiosis of making […] knowledge.« (Ebd.) Es folgen also Geschichten über Sicherheit, Zahlenspiele, Viren, Würmer, über HIV/AIDS, Erpressung, das Eintreten durch Hintertüren und unsichere Kanäle.